Zum Beginn der Internationalen Konferenz zur Tschadseeregion in Berlin erklärt Dr. Frithjof Schmidt, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss:
Der ökologischen Katastrophe um den Tschadsee und den damit verbundenen Konsequenzen für Mensch und Natur müssen mehr internationale Aufmerksamkeit gewidmet werden.
Es ist begrüßenswert, dass die deutsche Bundesregierung, zusammen mit internationalen Partnern, die zweite hochrangige Konferenz zur Region des Tschadsees ausrichtet. Auch ist es richtig, dass die Themen Krisenprävention und Stabilisierung sowie humanitäre Hilfe viel Beachtung finden. Allerdings kann die Krise in der Region nur langfristig überwunden werden, wenn auch die ökologische Katastrophe adressiert wird. Der Tschadsee ist seit den 60er Jahren um 90 Prozent geschrumpft; die größte Wasserquelle der Region droht zu verschwinden. Das hat schwerwiegende Konsequenzen für die Menschen, aber auch die Sicherheit der Region.
Die internationale Gemeinschaft muss mehr Anstrengungen unternehmen und finanzielle Mittel für den Kampf gegen den Klimawandel und für Maßnahmen zur Anpassung an Klimaveränderungen bereitstellen. Die finanzielle Schieflage zwischen den Mitteln, die für militärische Maßnahmen gegen terroristische Gruppen wie Boko Haram bereitgestellt werden, und den Mitteln, die für nachhaltige Entwicklung ausgegeben werden, muss korrigiert werden.
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