Koranverbrennung in Bagram

Zu den gewaltsamen Ausschreitungen nach der Koranverbrennung im US-Stützpunkt Bagram erklärt Frithjof Schmidt, stellvertretender Fraktionsvorsitzender:

Diese Missachtung eines hohen religiösen Gutes des Islams ist ein erschreckender politischer Fehler, der auch die Anstrengungen für eine politische Lösung in Afghanistan erschweren wird. Die Vorgänge sind ein alarmierende Zeichen dafür, wie tief das Vertrauen in die ISAF-Truppen bei großen Teilen der afghanischen Bevölkerung schon erschüttert ist. Das gefährdet die erreichten Aufbauanstrengungen und auch das Leben der internationalen zivilen Helferinnen und Helfer sowie der eingesetzten Soldatinnen und Soldaten.

Die schnelle Entschuldigung des ISAF-Kommandeurs John Allen war ein wichtiges Signal. Das allein reicht aber nicht aus. Einmal mehr war das berüchtigte Geheimgefängnis Bagram Auslöser dieses Zwischenfalls. Das Internationale Rote Kreuz (IRK) und die Unabhängige afghanische Menschenrechtskommission müssen einen umfassenden Zugang zum Gefängnis erhalten. Das IRK und die Menschenrechtskommission sollen eine unabhängige Untersuchung der dortigen Zustände vornehmen können. Zugleich muss Bagram schnellstmöglich an die Afghanen übergeben werden.

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